Eine Wohnmobilzulassung für den Eigenausbau des Fahrzeugs zu erhalten, bringt gewisse Hindernisse beziehungsweise Voraussetzungen mit sich. Was es zu beachten gibt und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wollen wir Ihnen heute einmal in diesem Magazinbeitrag genau erklären.
KFZ Steuer, Wohnmobile und Co.
Der Eigenausbau des Wohnmobils ist ein Trend, der besonders in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist und gerade von Hobbycampern gerne betrieben wird. Oftmals sind es nur kleine Ergänzungen wie Navigationssysteme oder aber auch Veränderungen an der Inneneinrichtung. Für diese Art von Selbstausbau bzw. Umbau an Ihrem Camper benötigen Sie in der Regel keine besonderen Zulassungsbescheinigungen. Besonders wenn die Veränderungen keine Auswirkungen auf Gewicht, Größe, Leistung oder Sicherheit haben, verstoßen diese oftmals nicht gegen Richtlinien vom TÜV und ändern auch nichts an der KFZ Steuer. Aber es gibt nicht nur Zulassungen für den Ausbau vom Wohnmobil. Auch eine allgemeine Zulassung wie bei einer Ersteintragung kann unter Umständen zu einer kleinen Herausforderung werden.
Ein Wohnmobil ist schon eine tolle Sache. Man kann entweder eins mieten oder sich ein eigenes anschaffen um Städte, Länder oder sogar Kontinente zu erkunden. Das praktische ist vor allem die Unabhängigkeit die einem Wohnmobile und Camping Fahrzeuge bieten. Jederzeit losfahren können und eine Küche, ein Schlafzimmer und ein Badezimmer mit dabei zu haben, ist schon eine wirklich praktische Angelegenheit. Wenn man ein Wohnmobil mietet, kann man direkt losfahren und muss sich in der Regel um keine Zulassungen kümmern.
Wenn Sie sich jedoch den Traum vom Eigenheim auf vier Rädern erfüllen und ein Wohnmobil kaufen, besonders wenn es ein Neufahrzeug ist, müssen Sie sich wohl oder übel mit Themen wie Schadstoffklasse, KFZ Versicherung, Fahrzeugsteuer sowie Fahrzeugklasse und natürlich der Wohnmobilzulassung generell auseinandersetzen.
Voraussetzungen der Wohnmobilzulassung
Sie möchten also einen Camping Van, einen Camping Bus, einen Kastenwagen oder auch einen Lkw als ein Wohnmobil eintragen lassen. Für dieses Vorhaben muss Ihr Fahrzeug gewisse Mindestvoraussetzungen erfüllen. Zum einen muss im Fahrzeug eine gewisse Mindestausstattung vorhanden sein, weil nicht jedes Fahrzeug kann einfach als Wohnmobil eingetragen werden. Das Wohnmobil wird unter gewissen Kriterien eingestuft, die dann entscheiden ob Ihr Fahrzeug als Wohnmobil eingetragen werden kann. Eine Auflistung der Mindestausstattung finden Sie weiter unten im Text.
Wenn Ihr Wohnmobil fertig ausgebaut ist bzw. Sie nicht mehr verändern wollen, muss dieses von einem Prüfer, einem technischen Dienst oder der Kfz Zulassungsstelle begutachtet und abgenommen werden. Die geschieht, weil mit einem Umbau die technische Betriebserlaubnis als Pkw oder Lkw erlischt. Mit Hilfe des Einzelgutachtens kann die zuständige Zulassungsbehörde eine neue und aktuell auf Ihr Fahrzeug passende Betriebserlaubnis ausstellen.
Tipps von Roadfans:
Die Beurteilung ist oftmals abhängig vom Prüfer, also ob dieser streng oder weniger streng bewertet. Es ist daher ratsam vorher mit der zuständigen Prüfstelle zu reden und Ihr Vorhaben zu besprechen und Details zu erfragen.
Wenn Sie ein Umbauprofi sind und die Wohneinrichtung Ihres Fahrzeugs herausnehmbar gestallten bzw. Ihr Fahrzeug einen wechselbaren Aufbau besitzt, wie man es bei Campingsvan’s häufig vorfindet, können Sie die ursprüngliche Betriebserlaubnis in den meisten Fällen behalten.
Mindestausstattung eines Wohnmobils für eine Wohnmobilzulassung
Grundlegend müssen folgende Ausstattungspunkte vorhanden sein:
- Sitzmöglichkeiten
- Tisch
- Stauraum
- Schlafmöglichkeiten
- Küche
Sitzmöglichkeiten im Wohnmobil
Damit Ihr Pkw oder Lkw als Wohnmobil angesehen wird, muss es eingebaute Sitzmöglichkeiten geben. Wichtig hierbei ist, dass die Anzahl der Sitze denen der Schlafplätze gleicht. Die Sitzmöglichkeiten müssen fest verbaut sein. Erlaubt ist, dass die Sitzmöglichkeit mit ein paar einfachen Handgriffen zu einem Schlafplatz umfunktioniert werden darf. So können Sie im Idealfall, Platz sparen und haben trotzdem keine Probleme bei der Prüfung durch Unternehmen wie TÜV, KÜS oder auch GTÜ.
Ein Esstisch im Camper
So witzig diese Voraussetzung auch klingen mag, ein Tisch ist essentiell für eine Wohnmobilzulassung. Reisemobile die keinen Tisch haben werden nicht als solches zugelassen. Das Gute, der Tisch muss nicht fest montiert sein und auch keine spezielle Ausführung haben. Auch ein ausziehbarer Tisch oder ein Klapptisch sind für die Wohnmobilzulassungsprüfung erlaubt.
Genug Platz/Stauraum
Wer Urlaub mit dem Wohnmobil macht, muss meistens viele Camping Utensilien einpacken. Kein Wunder also, dass Stauraum eine Vorrausetzung für ein Wohnmobil und die Zulassung ist. Wenn sich im Reisemobil Schränke befinden oder Sie welche einbauen, ist es wichtig, dass diese fest verschlossen werden können. Grundlegend sollte man darauf achten, dass beim Fahren die Staufächer und Schränke so gestaltet sind, dass nichts verrutschen kann.
Schlafplätze in Ihrem Camper
Als absolutes Muss, gilt eine Schlafmöglichkeit in den Wohnmobilen. Ihr Reisemobil muss über ein Bett verfügen welches fest verschraubt ist und das Fahren nicht behindert. Erlaubt ist jedoch, dass Bett wegklappbar zu gestallten. Das bedeutet Sie können beispielsweise wie bereits erwähnt, dass Bett und die Sitzmöglichkeiten miteinander kombinieren. So hätten Sie nicht nur Platz gespart, sondern wären auch noch vollkommen auf der sicheren Seite.
Kochen für Camper
Beim Kochen oder eher gesagt bei der Kochstelle gibt es zu beachtende Unterschiede. Hier gibt es Abweichungen der Prüfstellen, dass bedeutet TÜV Nord zum Beispiel akzeptiert andere Varianten als TÜV Süd oder TÜV Rheinland. Wir können jetzt die verschiedenen Varianten durchgehen jedoch gibt es auch hier und da oftmals Abweichungen die wieder vom Prüfer abhängig sind. Darum halten wir es kurz und sagen Ihnen die wichtigsten Infos dies Sie zu diesem Thema wissen sollten.
Wir empfehlen eine Kochstelle die fest eingebaut ist. Das bedeutet entweder eine Kochstelle, die ausgezogen werden kann oder eine feste Kochstelle. Besonders wichtig ist, dass die Bereiche rund um den Kochbereich vor der Hitze geschützt sind und dass das Gas einen vernünftigen und TÜV geprüften Anschluss besitzt.
Häufig werden entweder elektrische Kochplatten eingesetzt die in Kombination mit einem Sicherungsschutz platziert werden. Eine andere Lösung ist zum Beispiel ein Gaskocher mit Wechselkartuschen, Zündungssicherung und fest eingebaut. Die wohl häufigste Variante ist der Gasherd mit Gasflasche, wobei man wohl die Vorschriften für Gasinstallation und Gasprüfung beachten muss. Diese werden jedoch auch vom TÜV geprüft.
Wohnmobilausbau und dessen Regeln
Grundlegend gibt es folgende Regeln für den Ausbau bei einem Wohnmobil. Der Wohnraum muss über insgesamt zwei voneinander unabhängigen Notausgängen verfügen, die nicht auf der selben Fahrzeugseite sein dürfen. Hinsichtlich Strom und Volt-Stärke muss darauf geachtet werden, dass bei einem Stromnetz ab 320 Volt auch die passende Anlage nach speziellen Vorgaben (VDE) geprüft werden muss. Ein weiterer Faktor sind beispielsweise auch scharfe Kanten im Wohnmobil. Also Kanten die nicht abgedeckt, versiegelt und abgerundet sind. Hier sollte im Wohnbereich, beziehungsweise im Bereich der Sitze der Passagiere darauf geachtet werden, diese zu vermeiden. Wo Sitzplätze sind müssen ebenfalls auch ein Fenster sein, um eine Zulassung zu erhalten.
Wichtige Dokumente für die Wohnmobilzulassung
Um eine Zulassung für den Pkw oder Lkw zu erhalten müssen bestimmte Dokumente und bestimmte Daten vorliegen. Darunter Fallen zum einen;
- Gutachten nach § 19.2 (i.V.m. §21) StVZO
- Personalausweis oder Reisepass
- Alte Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II
- Gültige Hauptuntersuchung (HU)
- Versicherungsbestätigung (eVB-Nummer oder Doppelkarte)
- Kennzeichen
- Bankverbindung
Wenn Sie alle nötigen Unterlagen zusammen haben, sollte es kein Problem sein, eine Zulassung für Ihr Wohnmobil zu erlangen. Jetzt steht Ihrem Traum von einer Wohnmobilreise nichts mehr entgegen. Volltanken und ab in Richtung Sonne mit Ihrem ganz eigenen Wohnmobil. ROADfans wüscht Ihnen eine gute Fahrt.
