Norwegen begeistert mit seinen Bergzügen, den schneebedeckten Gipfeln und den vielen Seenlandschaften. Wer sich für Wildcampen in Norwegen mit dem Zelt interessiert bekommt das beste zu sehen, was Norwegen zu bieten hat und das völlig umsonst. Solange man sich außerhalb von Städten und offiziellen Campingplätzen aufhält, ist das Campen völlig umsonst in Norwegen.
Betrachtet man die Fläche von Norwegen ist es eins der größten Länder Europas. Norwegen liegt westlich von Schweden und grenzt an das europäische Nordmeer. Besonders zum Wildcampen ist Norwegen neben Schweden und Finnland, sehr beliebt.
Ebenfalls schätzen auch Wohnmobil-Reisende das Land für seine unberührte nordische Landschaft und die Sehenswürdigkeiten. Insbesondere sind die Fjorde von Norwegen ein Paradies für Camper. Um Ihnen einen Überblick darüber zu verschaffen, welche Möglichkeiten das Land Norwegen für Sie bietet, haben wir eine Übersicht über das Wildcamping in Norwegen für Sie erstellt.
Wir gehen darauf ein, welche Regelungen es gibt und was Sie in der Natur und beim Campen berücksichtigen sollten. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, die Ihre Reise nach Norwegen zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
Falls es lieber das Nachbarland Schweden sein soll, haben wir hier einen Artikel über Wildcampen in Schweden.
Norwegen als Reiseziel für Ihren Urlaub mit dem Wohnmobil
Neben den bekannten Städten wie Oslo und Bergen bietet Norwegen eine Vielzahl von besonderen Orten und atemberaubenden Landschaften. Wenn Sie mit dem Wohnmobil verreisen möchten, haben Sie viele Vorteile die Ihr Campingerlebnis komfortabel und flexibel machen.
Wenn Sie mehrere Orte und Städte besuchen wollen können Sie mit Ihrem Wohnmobil in den Städten auf vielen Parkplätzen bis zu zwei Tage nächtigen. In Oslo gibt es zum Beispiel die Möglichkeit rund um die Holmenkollenschanze auf einigen Parkplätzen zu übernachten. Hier sollte wohl beachtet werden, dass kein Campingverhalten an den Tag gelegt wird. Das bedeutet, keine Tische und Stühle rausstellen oder grillen. Falls Sie richtiges Wohnmobilcamping machen wollen empfehlen wir Ihnen einen der vielen schönen Campingplätze in den beiden größten Städten in Nordwegen. In Oslo wären das zum einen:
- Bogstad Camping (Ankerveien 117)
- Sjølyst Marina Camping (Drammensveien 164)
- Ekeberg Camping (Ekebergveien 65)
Wer lieber nach Bergen fahren will kann beispielsweise einen der drei folgenden Campingplätze mit dem Wohnmobil besuchen:
- Lone Camping (Hardangervegen 697)
- Grimen Camping (Hardangerveien 265)
- Bergen Camping Park (Nordre Bruras 26)
Durchschnittlich liegen die Kosten pro Tag für die Stellplätze auf den Campingplätzen bei 20 bis 25 €. Von Ihrem Campingplatz aus können Sie naturnah alles erkunden und haben trotzdem die Annehmlichkeiten eines Campingplatzes.
Neben der unberührten Natur und der unglaublichen Atmosphäre die ein Roadtrip durch die menschenleeren Regionen bietet gibt es jedoch auch ein paar wichtige Infos die Sie mit dem Wohnmobil noch beachten müssen. Zum einen wären da die engen Straßen die Sie nicht immer umfahren können. Unser Tipp! Machen Sie sich mit Ihrem Wohnmobil vertraut. Sei es die Höhe, die Länge oder die Breite. Wer vertraut mit seinem Camper ist sollte auch kein Problem bei der Reise haben.
Als nächstes wäre da der Tourismus. Norwegen hat gerade einmal eine Einwohnerzahl von 14,2 Einwohner pro qm². Deutschland hat als Vergleich 232 Einwohner pro qm². Dafür trifft man häufig Wohnmobilreisende auf Raststätten, Parkplätze oder teilweise auch auf den Straßen an sich. Sie sollten also damit rechnen, dass beliebte Spots für Wohnmobile teilweise schön besetzt sein könnten. Ebenfalls sollten Sie sich im Vorfeld über die Maut an vielen Brücken und Straßen informieren. Diese muss beim überqueren bezahlt werden und häufig in Norwegen vertreten.
Wildcamping in Norwegen
Die Regeln für das Wildcampen sind in Norwegen grundsätzlich komplett anders als in Deutschland. Während man in Deutschland außer an gekennzeichneten Stellen nirgendwo Wildcampen darf, sieht es in Norwegen schon ganz anders aus.
Norwegen ist neben Schweden eins der beliebtesten europäischen Länder für das Campen in der Wildnis mit dem Zelt. Gründe hierfür sind zum einen, die atemberaubende Natur die an vielen Orten, kilometerweit unberührt von Menschen ist. Hier bietet sich Ihnen eine Ruhe die Sie nur an wenigen Orten dieser Welt so nachempfinden werden. Ein weitere Grund für Camping mit dem Zelt in der Natur ist das sogenannte “Jedermannsrecht”.
Wer autark von Campingplätzen in Ruhe mit dem Zelt fernab von der Stadt Wildcampen möchte, kann ganz ohne Genehmigung des Grundbesitzers bis zu 48 Stunden lang ein Zelt aufstellen. Ausgenommen von der 48 Stunden Regel sind abgelegene, dünn besiedelte Gebiete oder in den Bergen. Hier kann man länger als zwei Tage mit dem Zelt Campen. Bei eingezäunten Gebieten muss eine Genehmigung des Grundbesitzer vorliegen. Vorher darf auf dem Land kein Zelt aufgestellt werden.
Was ist das “Jedermannsrecht” in Norwegen?
Das sogenannte Jedermannsrecht oder auf norwegisch “allemannsretten” ist seit 1957 im Gesetz verankert und gibt Auskunft über die Nutzung der Natur und des Landes. Vorab das Jedermannsrecht zählt nicht für motorisierte Fahrzeuge und hat grundsätzlich nichts mit dem freistehen von Wohnwagen und Reisemobilen zutun. Dies ist nämlich, wenn nicht ausgeschildert, verboten.
Sich im Freien zu erholen ist ein wichtiger Bestandteil der norwegischen Kultur und wird zusammengefasst unter dem sogenannten “Roaming” Recht. Dies bezieht sich auf das Wandern und Verweilen in der Natur und ist seit 1957 gesetzlich erlaubt. Das Recht bezieht sich auf das Wildcampen mit dem Zelt im Wald, auf offenen Landflächen, entlang von Flüssen und Seen sowie zwischen Schären und Bergen. Das besondere ist das dies unabhängig davon ist wem das Land gehört. Erlaubt sind:
- Fischfang und Angeln (nur im Salzwasser)
- Reiten mit dem Pferd auf Wegen und auf Straßen
- Auf Flüssen oder Seen, Rudern und Segeln
- Schwimmen in Seen oder Flüssen und Radfahren auf Straßen und Wegen
- Das Sammeln und Pflücken von Pilzen, Wildblumen oder Beeren
- Nächtigen und Rasten über Nacht
Fischfang und Angeln
Eine beliebte Aktivität in Norwegen ist das Angeln und Fischen. Es können neben Seesaiblingen und Meeresforellen auch Lachse gefangen werden, was viele Angler anzieht. In Salzwassergebieten darf ohne Angelschein oder Lizenz gefischt werden.
Beim Angeln im offenen Gelände müssen Sie einen Angelschein und einen Ausweis mitführen und dürfen keine lebenden Fische als Köder benutzen. Außerdem ist zu beachten das lebende Fische nicht in andere Flüsse oder Seen umgesiedelt werden dürfen. Die Ausrüstung muss getrocknet und desinfiziert werden, bevor man sich zu einem anderen Fluss oder See begibt, um keine lebenden Organismen mit Krankheiten zu verbreiten. Ebenfalls sollten Sie andere Seenutzer und Fischer nicht stören und die Menschen die auf dem Land leben und arbeiten respektieren. Solange keine Beschilderung auf etwas anderes verweist gelten die oben genannten Fischervorschriften.
In der Zeit der Schutzperiode ist Seefischerei in einem Umkreis von 100 Metern um eine Flussmündung nicht erlaubt und soll sicherstellen das die Fischpopulation sich regenerieren kann.
Wandern in freier Natur
Ein besonderes Gefühl von Freiheit und Abenteuer haben viele Touristen beim Wandern. Sie können durch Wälder oder Berge wandern, Vögel beobachten und die Erholung durch die Natur genießen. Einfach bei den Spitzbergen wandern und sich die Inseln ansehen oder eine Pause in einer Hütte abhalten (falls dafür ausgeschildert).
Sie können auf Wanderwegen, auf präparierten Wegen oder auf nicht gekennzeichneten Wegen frei die Berge oder Fjorde erkunden und das ganz ohne Erlaubnis und ohne einen Beitrag zahlen zu müssen.
Es können auch Privatstraßen durchquert werden. Solange man Abstand zu den Hütten, Häusern und Bauernhöfen in der Nähe hält ist dies in Norwegen erlaubt. Zu den Regeln gehört zum einen das keine Abkürzungen über oder durch private Objekte wie Häuser oder Bauernhöfe genommen werden dürfen. Hier und da trifft man auf einen Ort oder eine Platz der als Erholungsgebiet oder Naturschutzgebiete gekennzeichnet ist. Hier gelten teilweise andere Bestimmungen die meist ausgeschildert sind.
Vögel dürfen insbesondere in der Brutzeit während dem 1. März und dem 30. September nicht gestört werden. Genauso wichtig ist das Pflanzen und seltene Arten nicht von den Touristen geschädigt werden sollen um die Flora zu schützen.
Am besten ist, wenn jeder während seinen Aktivitäten versucht die Plätze und Wege nicht zu verschmutzen. Man sollte die Tiere nicht stören, das Wasser und die Natur nicht verunreinigen und das Leben der Bewohner respektieren, damit auch andere die selben Erlebnisse zukünftig haben können. Wer sich in seinem Urlaub für eine Reise in den Norden nach Norwegen entscheidet muss viele Punkte und Regeln beim Wildcampen beachten. Dafür sieht man eine Seite der Natur die man so in der Art nur selten findet.
Wer ein Feuer machen will muss dies an einem etablierten Rastplätzen oder einer Feuerstellen machen. Es ist zu beachten, dass wenn Feuer gemacht wird dies mit einem Abstand von über 150 Metern zu Wäldern gemacht werden muss. Dies geschieht um Wald-Brände vorzubeugen. Außerdem gehört zu den Regeln, dass Zelte nicht in der Nähe von privat Eigentum oder einer Hütte aufgestellt werden dürfen und mindestens 150 Metern dazwischen liegen müssen.
Verschaffen Sie sich eine Übersicht über die Regeln in Norwegen und was Sie mit Ihrem Zelt beim Campen auf Inseln oder einem Fjord beachten müssen. Welche Erlaubnis brauchen Sie an welchem Platz und welches Recht gilt an welchem Ort. Solange Sie die Natur achten, lässt Ihnen Norwegen viele Freiheiten und Vorteile für einen einen unvergesslichen Urlaub.
Unserer Hot-Spots für Ihr Wildcamping Abenteuer
Wir geben Ihnen einen kleinen Überblick für das Wildcampen ohne Campingplatz. Unsere Lieblingsorte und Geheimtipps für Ihre nächste Reise in den Norden nach Norwegen.
Lofoten Inseln
Die Lofoten Inseln oder auch die Skandinavische Karibik genannte, ist ein Must-See in Norwegen. Hier treffen Karibische Strände auf hohe Berge und kantige Felsen. Überall werden die Felsen durch Fjorde durchbrochen und bieten ein spektakuläres Naturschauspiel.
Übrigens: Ein Fjord entsteht wenn ein Talgletscher sich von seinem Ursprungsgebiet dem sogenannten Kar, wegbewegt. Das passiert wenn der Talgletscher auf bereits bestehenden Flusstälern abwärtsfließt. Dadurch wird bei der sogenannten Detraktion das Eisgestein mitgerissen, wodurch das Tal breiter und tiefer wird und ein Meeresarm entsteht.
Wer einen unvergesslichen Wandertrip erleben möchte, ist auf den Lofoten Inseln bestens aufgehoben. Es gibt einige Wanderführer und Routenplaner die Teilweise über 60 Strecken im Detail beschreiben und Ihre Reise durch die Lofoten mit viele nützliche Tipps begleiten.
Preikestolen in Ryfylke
Der Preikestolen ist ein Felsen am Lysefjord und ragt satte 604 Meter über diesen. Der Felsen ist mehrmals ausgezeichnet aus Naturerlebnis und eine echte Sehenswürdigkeit in Norwegen. Das besondere am Preikestolen ist, dass es ein Felsplateau ist mit den Maßen von Circa 25 x 25 Metern. Von dem Plateau aus hat man eine unvergessliche Aussicht was jedes Jahr wieder Touristen von nah und fern anzieht. Zum Preikestolen kommt man über einen speziell dafür angelegten Wanderweg der auch für Anfänger sicher gestaltet wurde. Außerdem kann man auch mit dem eigenen Camper oder dem Bus anreisen und von einem Parkplatz aus den Felsen besuchen. Jährlich besuchen fast 300.000 Menschen den Felsen und staunen über den unfassbaren Ausblick vom Plateau auf den Lysefjord.
Hardangervidda National Park
Der Hardangervidda National Park ist der größte Park in Norwegen und bietet erfahrenden aber auch unerfahrenen Wanderern viele abwechslungsreiche Routen in das Hochgebirge. Vom Park aus können Sie zu verschiedensten Touren aufbrechen. Ob Sie Touren mit Übernachtung oder reine Tagstrips machen wollen, ist Ihnen überlassen und bietet reichlich Abwechslung für jeden Wanderbgeisterten. Sie können ganz einfach mit dem Wohnmobil anreisen und finden neben dem Wildcampen somit auch die Möglichkeit in einem Camper zu nächtigen. Mit 3.422 km² hat der Park so einiges an Fläche zu bieten und ist eine Empfehlung von uns wert. Entdecken Sie die Hochgebirgsrouten und wandern Sie entlang der Berge und Täler vom Hardangervidda National Park aus.
Dronningstien der Wanderweg der Königin
Der Wanderweg von H.M. Königin Sonjas bekannt unter dem Namen Dronningstien ist in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Wanderwege geworden. Der Name stammt davon das H.M. Königin Sonja diesen Weg zu einer Ihrem Lieblingswanderwege ernannt hat. Das besondere an dieser Route ist die spektakuläre Aussicht über den Sørfjorden während der gesamten Wanderung. Auf dieser 16 Kilometer langen Wanderung durch die Natur wird Ihnen eine Aus- und Weitsicht geboten die Sie nur in wenigen Gebieten so erleben werden. Man wandert zwischen dem Hochgebirge von Kinsarvik und Lofthus und das circa 6-9 Stunden mit einem Höhenunterschied von bis zu 1.100 Metern. Ein unglaubliche Wanderung die jedes Jahr auf neue Tausende Wanderer staunen lässt.
Unser Fazit zu Wildcampen in Norwegen
Norwegen ist besonders für Wildcamper ein Mekka an Erlebnissen. Neben den vielen Möglichkeiten zum Wandern, können hier auch noch andere Aktivitäten unternommen werden. Wer nicht nur Wandern will, kann zum einen auch Bergsteigen oder Klettern in Norwegen unternehmen. Ebenfalls können Sie mit dem entsprechenden Angelschein in nahezu allen Gewässern, Fischfang betreiben.
Das praktische in Norwegen ist, dass Sie viele Aktivitäten kombinieren können und somit ein ganzheitliches Urlaubserlebnis erhalten. Besonders die Ruhe und die unberührte Natur ist für die meisten Touristen ein Grund um nach Norwegen zu reisen. Wer gerne abseits von Städten und Straßen auf Erkundungstour gehen will, ist hier mit dem Wildcampen bestens aufgehoben. Aber auch Städtetrips sind möglich. Sie können beispielsweise die Stadt Oslo besuchen und die vielen Läden und Restaurants in Ihren Urlaub mit einplanen.
Außerdem kann eine Reise nach Norwegen auch mit dem Wohnmobil gemacht werden. Es gibt zahlreiche kostenlose Stellplätze für bis zu 48 Stunden Aufenthalt und auch die Campingplätze und Nationalparks machen einiges her. Wichtig zu beachten ist bei der Reise mit dem Wohnmobil, dass Sie die Maut mit einberechnen. Diese fällt nicht nur auf den mindestens drei Brücken an die Sie überqueren müssen sondern ist auch auf vielen Straßen in Norwegen zu bezahlen. Wir empfehlen daher eine genaue Route im Voraus zu planen und genügen Geld mitzunehmen.
Neben den unzähligen Hot-Spots zum Wandern bietet Norwegen also auch andere Aktivitäten und Möglichkeiten für Ihren nächsten Urlaub. Genießen Sie die Ruhe und entdecken Sie Norwegen auf eigene Faust oder mit einem der vielen Ratgeber und Routenplaner.
Norwegen kriegt von uns eine ganz klare Empfehlung, besonders mit Blick auf das Wildcampen. Solange Sie die Natur achten und die dort lebenden Menschen nicht stören, steht Ihnen Norwegen nahezu komplett offen. Planen Sie jetzt Ihre nächste Reise in die unberührte Natur von Norwegen.
