Die Ankunft
Die wichtigste Regel im Camping Knigge lautet: Camper grüßen sich! Direkt darauf folgt die zweitwichtigste Regel: Sie duzen sich. Schließlich finden sich in lockerer Atmosphäre Schicksalsgemeinschaften auf Zeit. Da sind Förmlichkeiten fehl am Platz. Wer Punkt eins und zwei berücksichtigt, hat gute Chancen, als Neuankömmling freundlich aufgenommen zu werden. Und hat das Wohnmobil deines Nachbars keine Rückfahrkamera, biete ruhig deine Hilfe beim Rangieren an. Ein absolutes No-Go ist das süffisante Beobachten, wie sich der Nachbar beim Einparken abmüht.
Der Stellplatz
Egal ob parzelliert oder nicht, wer sich zu sehr ausbreitet, macht sich schnell unbeliebt. Gleiches gilt auch für übertriebene Sichtbarrieren, denn Camper sind kommunikativ und offen. Wer für sich bleiben möchte, steuert lieber einsame Ecken entlang der Reiseroute an und macht um Campingplätze einen Bogen. Dennoch sollte jedem ein bisschen Privatsphäre zugestanden werden. Das bedeutet auch, seinen Weg zum Beispiel zum Waschhaus nicht quer über den Stellplatz des anderen abzukürzen.
Miteinander
Doppelverglasung und Trittschalldämmung gibt es weder im Wohnwagen noch im Reisemobil. Zudem spielt sich das Leben größtenteils draußen ab. Folglich dringt so ziemlich jedes Geräusch auch unmittelbar zu den Nachbarn durch. Kinderlachen oder -Schreien, Hundegebell, Musik, fröhliche Bierrunden – das ist bis zu einem gewissen Grad völlig normal und akzeptiert. Gleichzeitig bleibt Lärm einer der Haupt-Aufreger. Was da hilft? Miteinander reden! Jeder hat seinen persönlichen Toleranzbereich und meist wächst dieser, wenn man sich vernünftig abstimmt.
Sauberkeit
Auch wenn die Nasszellen im eigenen Fahrzeug immer komfortabler und funktionaler werden, spielen die öffentlichen Sanitäranlagen meist doch eine Rolle. Kein Mensch möchte verdreckte Toiletten und Duschen nutzen oder beim Spülen die Essensreste des Vorgängers aus dem Becken fischen. Wer den Dreck macht, der macht ihn auch wieder weg. Das gilt auch für Hunde und Kinder – also deren Halter und Eltern ?
Fazit
Immanuel Kant hat es in seiner Regel schon sehr gut auf den Punkt gebracht – „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“. Dann funktioniert es auch mit den Nachbarn auf dem Campingplatz.